Chillen auf High-Tech-Stoffen

Was Markisen, Sonnenschirme, Cabrio- und Bootsverdecke schon lange leisten müssen, ist auch bei Kissen und Polsterauflagen gefragt: wetter- und lichtbeständig sollen sie sein, resistent gegen Fäulnis, Schimmel- und Pilzbefall, fest und robust aber trotzdem weich.
Es gibt zwei Möglichkeiten, Stoffe mit den gewünschten Eigenschaften auszustatten: entweder werden zur Produktion spezielle Garne verwendet oder die fertigen Stoffe entsprechend imprägniert, also „ausgerüstet,“ wie es im Fachjargon heißt.
Die Kunstfasergarne sind wetterfest und resistent gegen Schimmel und Pilze. Wobei Kunstfaser gar nicht schimmeln kann, wohl jedoch der Schmutz, der sich darauf festsetzt. Je besser als das Material gegen Flecken geschützt ist, desto geringer die Gefahr gesundheitsschädlicher Mikroorganismen.



Imprägnierungen wirken anders. Sie verhindern, dass verschüttete Flüssigkeiten sofort in den Stoff eindringen. Der sogenannte Lotusblüteneffekt sorgt dafür, dass Tropfen einige Zeit perlend auf dem Bezug stehen bleiben, bis sie einziehen. Daher sollte Verschüttetes sofort mit einem saugfähigen, weißen Tuch vorsichtig abgetupft werden. Der Schutzfilm hält etwa zehn Waschzyklen aus und nimmt dann kontinuierlich ab. Bügeln hilft, die Wirkung der Imprägnierung länger zu erhalten.
Outdoor-Wohnlandschaften sind ungeschützt der Sonne und somit der UV-Strahlung ausgesetzt. Gut, wenn die Farben UV-beständig sind. Die Widerstandskraft eines gefärbten Stoffes gegenüber künstlichem oder natürlichem Licht wird als Lichtechtheit bezeichnet. Die Werte reichen von 1 (sehr gering) bis 8 (hervorragend), wobei letzterer von gefärbten Textilien kaum erreicht wird. Ob ein Stoff ausbleicht oder nicht hängt auch von der Qualität und Art der verwendeten Farbpigmente ab. So kann beispielsweise eine Textilie mit dem Wert 7 in Mitteleuropa ein Jahr lang ununterbrochen Wind und Wetter ausgesetzt werden, ehe sich Farbveränderungen zeigen.
Zaubern kann man mit den High-Tech-Materialien (noch) nicht. Bei starkem Regen werden auch wetterfeste Polster irgendwann nass. Doch Kissen und Auflagen mit Bezügen aus speziellen Outdoor-Stoffen trocknen deutlich schneller als beispielsweise Textilien aus Naturfasern. Leider nützt der hochwertigste Bezug nichts, wenn sich in der Polsterfüllung Wasser sammelt. Das ist nicht nur unangenehm, sondern auch ungesund. Schimmel und muffige Gerüche bilden sich vor allem in feuchter Umgebung. Je schneller Wasser aus der Füllung wieder nach außen transportiert wird, desto besser. Ungehinderten Wasserabfluss und gute Luftzirkulation verspricht ein QuickDry-Schaumstoff mit besonders große Poren, in denen sich das Wasser nicht sammelt, sondern hindurchfließt. Mittlerweile verwenden bereits viele Gartenmöbel-Hersteller dieses Füllmaterial für ihre Auflagen und Kissen. Übrigens: wer Wert darauf legt, dass seine Polster möglichst lange trocken bleiben, sollte nicht nur auf die Stoffqualität, sondern auch auf die gute Verarbeitung der Nähte achten.
