Wege durch den Garten

Auch wenn wir sie mit Füßen treten: Wege im Garten haben sowohl praktische als auch gestalterische Funktion.
Für einen Architekten ist ein Weg eine Verbindung zwischen zwei Punkten. Für einen Philosophen ist ein Weg eine Möglichkeit, der Beginn einer Reise ins Unbekannte und notwendig, um neues Terrain zu erobern. „Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt“ - dieser „Mutmacher“ wird zum einen Konfuzius zugeschrieben (551 - 479 v. Chr.), zum anderen auch Laotse, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll. Vielleicht haben die beiden Philosophen dabei auch an all jene gedacht, die einen Garten haben. Dort lässt sich diese Weisheit gleich mehrfach anwenden: zum einen während der Planung, bei der am Ende Wegeführung und Material feststehen, zum anderen beim Bau, wenn aus der Vorstellung schließlich Realität wird.
Wege sind Gestaltungselemente, die den Garten stark prägen und denen entsprechende Aufmerksamkeit gebührt. Ein Großteil aller Wegebeläge in deutschen Privatgärten besteht aus Stein. Kies, Schotter sowie Pflastersteine und Platten aus Natur- oder Betonstein bieten unzählige Variationsmöglichkeiten für jeden Gartentyp. Wege können geschwungen oder gerade sein, dekorativ oder funktional, befestigt oder unbefestigt, bepflanzt oder unbepflanzt, belegt mit weichem Rindenmulch oder hartem Kies, gebaut aus einzelnen Trittplatten, kunstvoll aneinandergesetzten Polygonalplatten oder konstruiert als durchgehendes Band aus Pflastersteinen. Wer es mediterran mag, wählt warme Farben, wer zeitlose Eleganz vorzieht, greift zu unterschiedlichen Grautönen.
Wegebeläge werden vor allem nach persönlichen Vorlieben und ästhetischen Gesichtspunkten ausgewählt. Woran wir selten denken: die Art des Belages entscheidet mit darüber, wie intensiv wir uns während des Gehens der Umgebung widmen, also den Garten genießen können. Große Trittsteine oder eine geschlossene, ebene Belagsfläche ermöglichen schnelles, aber auch sicheres Gehen, während Steine mit unregelmäßiger Oberfläche den Schritt verlangsamen.


Wie der Weg letztlich aussieht, hängt von der Größe der Fläche, der Gesamtgestaltung, dem Gartenstil und der Funktion ab, die er erfüllen soll. Eine durchgängige Pflasterfläche sorgt für Stabilität und lässt sich auch mit Kinderwagen, Bobbycar oder Rollstuhl befahren. Trittplatten lassen der Natur viel Raum. In breiten Fugen kann Wasser gut versickern, was angesichts immer stärkerer Niederschläge durchaus sinnvoll sein kann. Werden die Fugen mit niedrigen Stauden bepflanzt, wird aus einem einfachen Weg ein artenreicher Lebensraum. Wenn Sie bei der Entscheidung für einen Weg unsicher sind: lassen Sie sich von Bildern inspirieren, schneiden Sie aus Zeitschriften Fotos aus, die Ihnen gefallen - und besprechen Sie dann gemeinsam mit einem Landschaftsgärtner, welche Gestaltung am besten zu Ihrem Garten passt!